Meant To Be \\ Shawn Mendes

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Mai 2023

Prustend halte ich mir meine Nase zu, damit das rosa Getränk keinen Weg nach draußen findet. "Nein, wirklich", beteuert Paula ebenfalls lachend, "ich musste dieser alten Frau zehn Minuten lang erklären, dass ich keine Ahnung habe, wie man dieses Regal zusammenbaut." Grinsend rührt Ava in ihrem Milchshake mit Schokoladengeschmack herum. "Vielleicht solltest du das nächste Mal keinen gelben Pullover anziehen, wenn du bei Ikea einkaufen gehst", schlägt sie amüsiert vor.

"Vielleicht", legt Paula ihren Zeigefinger an ihr Kinn und gibt vor, ernsthaft über diesen Vorschlag nachzudenken. Dann packt die Blondhaarige plötzlich nach Avas Schultern, bevor sie diese kräftig durchschüttelt. "Ohne dich wäre ich nie auf diese Idee gekommen", bedankt sie sich überschwänglich, während sie beginnt zu lachen. Jedoch verstummt Paula sofort, als Ava sie mit einer Handvoll Rosinen bewirft. "Sei nicht so gemein", schmollt meine ehemalige Mitbewohnerin.

"Dann bewirf mich gefälligst nicht mit diesem Zeug, das wie getrocknete Kakerlaken aussieht", rümpft Paula ihre Nase. Angewidert sammelt sie das Obst zusammen und lässt es in den Schoß von Ava fallen. "Lass sie dir schmecken", entblößt die Blondhaarige ihre weißen Zähne, während sie zuckersüß lächelt. "Keine Sorge, das werde ich", verspricht das Mädchen, welches schräg gegenüber von mir sitzt.

Genüsslich stopft sie sich einige Rosinen in den Mund. Doch während Ava kaut, greift sie nach einer Serviette. Darin entsorgt sie dann hektisch das zerkaute Obst. "Mit deinem Vergleich hast du mir echt den Appetit darauf verdorben", streckt meine Freundin ihre Zunge aus dem Mund. "Ich bewahre dich lediglich vor unnötigen Kalorien", murmelt Paula, bevor sie herzhaft in ihren Burger beißt.

Grinsend beobachte ich die Blondhaarige dabei, wie sie einen Schluck von ihrem Erdbeermilchshake, den sie eigentlich nur bestellt hat, weil er rosa ist, trinkt. "Was?", blickt Paula ertappt zu mir auf. "Nichts", wackle ich lediglich mit meinen Augenbrauen. Zufrieden darüber, wie angenehm die heutige Nacht verlaufen ist, tunke ich eine Pommes in meinen Milchshake.

Tatsächlich haben sich meine Freunde darauf eingelassen, nicht so einen typischen Junggesellenabschied durchzuziehen. Somit waren wir in einem einfachen Club feiern und lassen die Nacht bei einem gemeinsamen Fressgelage ausklingen. Ohne dämliche Spiele zuspielen, fremde Menschen anzuquatschen oder gar einen Stripper einzuladen.

Kauend lasse ich meinen Blick zu Katherine, die vorhin ein wenig zu tief ins Glas geguckt hat, wandern. "Wieso genau bin ich noch einmal mit dir befreundet?", meldet sie sich erschöpft zu Wort. Währenddessen deutet sie auf meine Hand, die erneut einige Pommes aus der rosa Pampe zieht. "Weil ich großartig bin", hebe ich eingebildet mein Kinn in die Höhe. Nickend richtet sich die Rothaarige etwas auf, sodass sie nicht mehr mit ihrem halben Oberkörper auf der Tischplatte liegt.

"Wahrscheinlich. Deine Essgewohnheiten haben mich ganz sicher nicht überzeugt, deine Trainingspartnerin zu werden", leert Katherine in einem Zug ihr Glas mit Wasser. Gerade will ich etwas erwidern, da erlangt die Musik, die im Hintergrund läuft, meine Aufmerksamkeit. "Leute", quietsche ich aufgeregt, als eine weibliche Stimme ein spanisches Lied, das uns seit Jahren regelrecht verfolgt, anstimmt.

Wie auf Knopfdruck heben alle gleichzeitig ihren Kopf. Erst klopfen wir im gleichen Takt mit unseren Fingern auf die Kante des Tisches. Dann formen wir mit unseren Händen in der Luft einige Figuren, von denen keiner genau weiß, was sie darstellen sollen. Bevor wir schlussendlich wie vollkommen Verrückte unsere Schultern schütteln und den ganzen Oberkörper komisch bewegen.    

Nach Luft schnappend halten wir unsere Bäuche, die vom vielen Lachen schmerzen. "Mit Mitte zwanzig sitzen wir im 50's Diner und benehmen uns, als wären wir gerade aus der Highschool entlassen worden", lässt sich Ava kichernd gegen die Rückenlehne der gepolsterten Bank fallen. "Dabei heiratet Vicky tatsächlich schon",  seufzt Katherine, nachdem wir uns alle wieder beruhigt haben.