Meant To Be \\ Shawn Mendes

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Während die meisten Studenten sofort aus dem Hörsaal rennen, nachdem die Vorlesung beendet ist, bleibe ich noch ein paar Minuten auf meinem Platz sitzen. Unsicher darüber, ob es richtig war Shawns Liedtext weiterzuführen - geschweige denn ihn überhaupt zu lesen - verstaue ich den Collegeblock wieder in meinen Rucksack.

Seufzend werfe ich mir meine Lederjacke über die Schulter. "Ich denke, ich habe dich durchschaut", lässt mich eine helle Stimme auffahren. Überrascht blicke ich zu Paula auf. Ich war davon ausgegangen, dass sie den Raum ebenfalls schon längst verlassen hat.

"Inwiefern?", runzel ich meine Stirn. "Du bist zu hundert Prozent in jemanden verliebt", nickt die Blondhaarige überzeugt, "das kannst du vor mir nicht verheimlichen, indem du mich die ganze Vorlesung über ignorierst. Oder indem du versuchst, die Seite deines Collegeblocks mit deiner Hand zu verdecken."

"Leider muss ich dir mitteilen, dass du ziemlich kleine Hände hast", zwinkert mir Paula grinsend zu. Schmunzelnd betrachte ich meine Hände, während ich sie hin und her drehe. "Was hast du alles gesehen, du kleiner Stalker?" Forschend sehe ich sie aus zusammen gekniffenden Augen an.

"Oh, nicht viel", winkt das Mädchen ab. "Your smile is the only thing I need to see and your hands the only ones I need to feel", fängt Paula plötzlich an zu singen. Als wäre sie zu tiefst gerührt legt, sie ihre Hand auf ihre Brust in der Höhe des Herzens.

"I'll never be able to look at your face without loving you", schultert sie danach ihre Umhängetasche. "Die Stelle ist besonders schön." Nickend läuft die Blondhaarige Richtung Ausgang und wartet an der Tür auf mich. "Da hast du dich wirklich selbst übertroffen", grinst Paula hinterhältig, weil sie ganz genau weiß, dass ich verstanden habe, dass sie jede einzelne Zeile gelesen hat.

"Ich habe das n...", unterbreche ich mich, bevor ich ausplaudere, dass Shawn diese Zeile geschrieben hat. "Du bist eine ganz miese Schlange", deute ich stattdessen anklagend mit meinem Zeigefinger auf sie. "Schuldig!", hebt die Blondhaarige beide Hände lachend in die Luft.

Kopfschüttelnd folge ich ihr nach draußen. Wie jeden Tag treffen wir etwas abgelegen von den Universitätsgebäuden unter dem großen Apfelbaum auf Matteo. "Wie geht's, wie steht's?", wirft Paula ihre Tasche achtlos auf die Wiese und lässt sich neben den Braunhaarigen fallen.

Etwas weniger enthusiastisch als die Blondhaarige, brummt der Junge nur leise vor sich hin. Jedoch entgeht mir nicht, dass sich seine Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln anheben, nachdem Paula ihm auf seine Schulter geklopft hat.

Während das Mädchen beginnt Joghurt mit Früchten in sich hinein zu schaufeln und leise vor sich her summt, suche ich nach Ava. Doch ich kann sie auf die Schnelle nirgends erblicken. Also lasse ich mich gegenüber von den Zweien nieder und ziehe meine Wasserflasche aus dem Rucksack.

"Bist du Zuhause? Kann ich vorbei kommen?", schreibe ich Shawn, als ich endlich um siebzehn Uhr vor der Universität in den Bus einsteige. "Bin da. Meine Tür steht für dich immer offen." Hinter das letzte Wort hat er ein kleines rotes Herz angefügt.

Lächelnd betrachte ich dieses. Möglicherweise klingt es völlig absurd, aber es ist das erste Herz, das in diesem Chatverlauf auftaucht. Es ist einfach nicht Shawns und meine Art großartig mit Emoticons um uns zu werfen. Aber diese kleine Geste bestätigt mich nur noch mehr darin, dass ich jetzt einen Umweg fahren sollte.

"Eine große Pizza Peperoni von der besten Pizzeria in Pickering und ein Iced Green Tea Latte direkt aus dem Drive Thru von Starbucks", halte ich einen Pizzakarton und einen Becher in die Luft. Schmunzelnd sieht mich Shawn an, als ich in seinen Flur trete. "Und das habe ich verdient, weil?"

"Weil du der beste Freund bist, den man überhaupt haben kann. Und weil ich die allerbeste Freundin bin?", grinse ich ihn breit an. "Beide Aussagen kann man durchaus so stehen lassen", nickt der Braunhaarige zufrieden. Dann drückt mir Shawn einen langen Kuss auf meine Lippen, bevor er mir den Starbucksbecher aus der Hand nimmt.