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Mich räuspernd tippe ich auf Masons Schulter. "Vic", runzelt er überrascht seine Stirn, "heute ist doch erst Mittwoch." Zustimmend nicke ich. "Ich weiß. Ich bin auch nicht hier, um zu trainieren. Können wir irgendwo ungestört reden?"

Heute bin ich extra früher aufgestanden, damit ich Mason noch einen Besuch im Studio abstatten kann, bevor ich zur Arbeit muss. In der privaten Umkleidekabine von den Trainern setzen wir uns auf die Bänke.

"Was kann ich für dich tun?", greift der dreiundzwanzig Jährige das Gespräch wieder auf. "Nun ja, es geht um Kat", murmel ich leise. Wahrscheinlich war es keine gute Idee hier her zu kommen und ganz ohne Vorbereitung mit Mason zu reden.

"Was ist mit Katherine?", weitet der Braunhaarige seine Augen. "Vielen Dank für diese Reaktion", lächel ich leicht. Verwirrt sieht er mich an.

"Okay", atme ich einmal tief ein und aus, "empfindest du für Kat wirklich nicht mehr, als Freundschaft?" Mason runzelt seine Stirn, dann nickt er langsam mit seinem Kopf. "Sie hat es dir erzählt", schlussfolgert der Braunhaarige schließlich.

"Weiß Kat, dass du hier bist?", fragt er nach. "Nein", schüttele ich meinen Kopf, "sie wird mich dafür, dass ich mit dir rede, zu hundert Prozent unbringen. Aber auch, wenn Kat versucht es zu überspielen, trifft es sie, dass du mit ihr nur befreundet sein möchtest."

Aufgewühlt fährt sich Mason durch seine Haare. "Vic, ich denke nicht, dass das ein Thema ist, über das ich mit dir sprechen sollte. Das ist etwas zwischen Katherine und mir." Betrübt nicke ich.

"Aber ich bekomme doch mit, wie du sie ansiehst; wie du mit ihr redest und umgehst. Wie sie immer eine Sonderbehandlung von dir bekommt, weil du ihr nicht zu viel zumuten möchtest. Doch die Tatsache, dass du keinen Schritt weiter gehen möchtest, um eure Freundschaft nicht zu zerstören, setzt ihr viel mehr zu, als ein paar harte Trainingseinheiten."

Tief im Inneren weiß ich, dass es nicht richtig ist, was ich hier mache. Kat sollte das mit Mason selber klären. Doch dazu würde sie sich nie durchringen. Außerdem wäre es mehr als komisch, wenn ich jetzt einfach wieder gehe.

"Was ist, wenn du recht hast?", räuspert sich der Junge vor mir, "Vielleicht empfinde ich mehr für sie, aber bin einfach zu feige, etwas zu wagen." Mein Gesicht erhellt sich sofort. "Dann sag ihr das doch", schlage ich vor. "Es ist zu spät, um das richtig zu rücken", schüttelt Mason jedoch seinen Kopf.

"Nein, es ist nicht zu spät, um das in Ordnung zu bringen", dementiere ich, "du kannst einfach zu ihr gehen. Sag ihr, dass du deine Meinung geändert hast. Sag ihr, dass der Ursprungsplan war, sie auf Distanz zu halten, um keinen Fehler zu machen. Aber jetzt wo du noch einmal darüber nachgedacht hast und dir der Gedanke daran, dass du sie mit deinen Worten verletzt hast, schlaflose Nächte bereitet, möchtest du die Zeit zurück drehen. Sag ihr einfach, dass du es versuchen möchtest. Dass du für eine zweite Chnace alles riskieren würdest."

Lächelnd sieht mich Mason an. "Ich denke, ich werde es nicht ganz so groß aufblasen. Aber ich verspreche dir, dass ich mit Kat reden werde", lacht er kurz auf. "Okay. Danke", umarme ich ihn.

Möglicherweise habe ich mit meiner Ansprache gerade etwas übertrieben. Aber es ist mir wichtig, dass Mason es schafft, die Sache mit Katherine zu klären. Nachdem ich mich von meinem Trainer verabschiedet habe, mache ich mich auf den Weg zum 'Pizza Shack'.

Ich stehe bereits zwei Stunden hinter dem Tresen und habe noch nicht viele Gäste bedient, als mein Handy klingelt. Zuerst will ich nicht heran gehen. Schließlich bekomme ich Geld dafür, dass ich arbeite und nicht telefoniere. Doch das Restaurant ist bis auf eine Vierköpfige Familie leer.

Da die Melodie nicht aufhört zu spielen, hole ich mein Handy aus der Tasche und drücke auf den grünen Hörer. "Was gibt es, Calvin?", seufze ich. "Ich freue mich auch, deine Stimme zu hören", lacht mein Bruder.

"Ruf nicht während meiner Arbeitszeit an und ich bringe dir eine angemessene Euphorie entgegen", verdrehe ich meine Augen. Das mache ich definitiv viel zu oft.

"Ich wollte dir eigentlich nur mitteilen, dass dein Flug nach New York gebucht ist", lacht Calvin immer noch. "Das ist cool", heben sich meine Mundwinkel nach oben, "Dankeschön, Brüderchen."

"Gerne, Vic. Okay, ich will dich dann auch nicht länger bei deiner Arbeit stören. Wir sehen uns in einem Monat", verabschiedet er sich direkt wieder. Kopfschüttelnd verstaue ich mein Handy in der Hosentasche. Calvin ist ständig in Eile.

Bevor ich aus Langeweile sterbe, mache ich mich daran, alle Tische abzuwischen und mit neuem Besteck einzudecken. "Wir würden gerne noch etwas zum Nachtisch bestellen", hebt der Vater der Familie seine Hand leicht in die Höhe.

Sofort höre ich mit der Tätigkeit, den gelben Putzlappen über das Holz zu ziehen, auf. "Was kann ich Ihnen bringen", lächel ich freundlich in die Runde.

"Zwei Milchshakes in der Geschmackssorte Erdbeer, ein Cookieeis und einen Krokantbecher", rufe ich in die Küche hinein. Anschließend hänge ich die Bestellung an die Pinnwand neben der Tür.

Ohne mich großartig zu beeilen räume ich das benutze Geschirr der Familie ab und mache mich auf den Weg zurück in die Küche. Kurz vor der Theke bleibe ich wie angewurzelt stehen, als ich meinen Blick hebe.

"Hey Victoria", lächelt Shawn breit. Neben ihm steht Matt, der leicht seine Hand zum Gruß hebt. Vor lauter Überraschung achte ich nicht darauf, die Teller auf meinem Arm gerade zu halten, sodass das silberne Besteck laut zu Boden poltert.

"Oh hi", quietsche ich regelrecht, während ich beginne, das Besteck vom Boden aufzuheben. Zuvorkommend kniet sich Shawn ebenfalls hin und legt die dreckigen Gabeln zurück auf den oberen Teller.

"Ich dachte, ich schaue mir mal an, wo du täglich deine Zeit verbringst", zwinkert mir der Braunhaarige zu, "außerdem wollte ich dich sehen." Errötend stelle ich das Geschirr auf den Tresen ab.

"Wollt ihr euch schon einmal einen Platz suchen?", erkundige ich mich, "ich komme dann sofort zu euch." Schmunzelnd nickt Shawn. Während er eine Hand auf Matts Schulter ablegt, schlendern die zwei zu einem Ecktisch.

Wären Olivia und Madison heute hier, hätten sie sich bereits ihre Seele aus dem Leib geschrien. Schließlich würde ich in ein paar Minuten einen Weltstar und seinen Freund hier im 'Pizza Shack' bedienen.

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Naja, nicht wirklich spektakulär, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem🙃

Meant To Be \\ Shawn MendesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt