- Kapitel 109 -

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„Achte mehr auf deine Deckung!", brüllt er mir entgegen, während er einen seiner Feuerbälle auf mich loslässt. „Gut! Sehr gut Ember", lobt er mich, als ich geschickt ausgewichen bin und zum Gegenangriff ansetze. Mit festem Stand richte ich meinen neu erlernten Angriff auf Salem, werde allerdings von Hellion aus dem Konzept gebracht.
Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie er seinen Feueratem vorbereitet. Hastig breche ich meine Attacke ab und weiche im Zick Zack aus. Zielgerichtet laufe ich auf Salem zu und springe über seinen Kopf hinweg. Hellion kann nicht rechtzeitig reagieren und feuert drauf los. Salem bleibt ruhig stehen und negiert den Angriff seines Gefährten mit einer Handbewegung. Außer Atem richte ich mich auf während Salem sich grinsend zu mir dreht.
„Du wolltest Hellions Angriff auf mich richten..keine schlechte Taktik. Bei einem Gegner hätte das sicherlich funktioniert. Du bist wahrlich eine ausgezeichnete Strategin", lobt er mich und klatscht dabei sachte in die Hände. „Deinen Feuerbogen werden wir heute Nachmittag weiter ausbauen. Ruh dich also gut aus, ja?", fügt er hinzu und entlässt mich somit völlig fertig in die Mittagspause. Er selbst verlässt den Platz als erstes, während Hellion und ich noch zurückbleiben.
„Sag mal..gibt es denn überhaupt einen Angriff, den Salem nicht abwehren kann?", seufze ich und lege mir meinen Arm über die Augen. Der Wind weht über meine nasse Haut während ich auf dem sandigen Boden liege.
„Er ist wirklich unglaublich..", murmle ich und strecke meine Hand gegen den Himmel. Während des Duells strotzte ich nur so vor Selbstbewusstsein. Ich kann nicht genau sagen woran das lag, doch ich war mir sicher immer eine Lösung zu finden. Mich immer irgendwie retten zu können. Vielleicht habe ich mich zu sehr auf meine Magierklasse verlassen. Schließlich hütete ich sie wie einen Schatz. Ein Schatz, der mir im Ernstfall das Leben retten konnte. Jetzt hat sich das Blatt allerdings gewendet. Jeder meiner Trainingspartner hier weiß ganz genau über meine Fähigkeiten Bescheid. Sie kennen meinen Leistungsstand und es ist schwer für mich sie noch irgendwie aus der Reserve zu locken, doch ich weigere mich aufzugeben.
„Ich will genauso gut werden, wie Salem", entkommt es mir euphorisch. „Nein, sogar besser als er", füge ich diabolisch lachend hinzu, ehe ich mich selbst stoppe. Ich verbringe eindeutig zu viel Zeit mit dem Chaoshaufen. Allmählich färben ihre Eigenschaften auf mich ab.

Kopfschüttelnd setze ich an aufzustehen, als Hellions Schnauze meinen Rücken berührt. Mit einem Schubs hilft er mir auf die Beine. Ich klopfe mir den Dreck von der Hose und wische mir den Schweiß von der Stirn.
„Danke", meine ich an Hellion gerichtet und lege meine Hand auf seinen Kopf. „Ich werde alles aus mir herausholen, was mein Potential hergibt. Ich werde so stark, dass sich eine solche Katastrophe, wie das Attentat während des Duells nicht noch einmal wiederholen kann", flüstere ich entschlossen und fixiere einen Punkt auf Hellions Stirn. Wie sagte Darko heute Morgen? Wir sind eine Familie. In der Tat. Dieser chaotische Haufen hat mich so herzlich aufgenommen. Sie behandeln mich wie ein echtes Mitglied der Gesellschaft. Sie blicken nicht von oben auf mich herab. Sie akzeptieren mich so wie ich bin und schenken mir so vieles, was ich all die Jahre über missen musste.
Ein echtes Zu Hause.
Ich bin Tarik für alles so unendlich dankbar, weshalb er der erste war, der sich einen besonderen Platz in meinem Herzen verdient hat. Der Erste, den ich trotz fehlender Blutsverwandtschaft, als großen Bruder akzeptiert habe. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Ich hätte nicht gedacht, dass sich dieser Kreis so schnell erweitert.
„Ich lasse nicht zu, dass jemand meiner Familie schaden zufügt", fahre ich fort und spüre, wie mein Blick Feuer fängt.

Ich nutze meine Pause, um mich tatsächlich etwas im Wald umzusehen. Es ist schon einige Wochen her, seit ich das Quartier bezogen habe, doch in der Umgebung habe ich mich noch nicht umsehen können. Ich habe die Gegend lediglich mithilfe meiner Impulstechnik grob überflogen, doch für mehr bin ich einfach zu erschöpft und eingespannt gewesen. Die Herbstsonne scheint durch die Baumkronen und die bunten Blätter wehen sachte im Wind. Das Laub knirscht unter meinen Füßen, während ich mich immer weiter in den Wald begebe.
„Der Wald kann gefährlich sein", hallen mir Salems Worte im Kopf wieder. Ich verstehe nicht ganz, was er damit gemeint hat. Ich kann momentan keine Gefahr ausfindig machen. Es sind keine magischen Präsenzen zu sehen. Soweit meine Impulstechnik reicht kann ich nichts gefährliches entdecken. Vielleicht hat er auf die Tiere des Waldes angespielt? Apropos Tiere des Waldes, denke ich und sehe mich suchend um. „Arion!", rufe ich und marschiere weiter durch das Geäst. „Arion!", wiederhole ich mich und warte auf eine Reaktion. Seufzend lasse ich mich auf einen Felsen plumpsen und stütze mich mit den Händen ab. „Du zeigst dich wohl nur wenn Jasper nach dir ruft, hmm", murmle ich lachend, als ich plötzlich leises Rascheln hinter mir vernehme. Augenblicklich schweift mein Blick zur Seite.
„Agira", befehle ich meinem Artefakt, woraufhin er sich in die Luft erhebt. Angestrengt versuche ich die Gegend zu erfassen. „Vergrößern", flüstere ich und habe nun einen klareren Blick auf die Büsche um mich herum. Ich schiebe meine Brauen zusammen und entdecke mehrere Magier hinter einigen Baumstämmen. Sie tragen dunkle Kleidung und haben sich perfekt an die Umgebung angepasst. Sie tauschen einige Handzeichen aus, die ich nicht verstehe und teilen sich in Windeseile auf. Alarmiert springe ich auf und begebe mich in Kampfposition. Ich prüfe den Untergrund und sehe etliche Schwingungen auf mich zukommen. Sie bewegen sich also tatsächlich auf mich zu. Es wirkt chaotisch auf den ersten Blick, doch es steckt eine Strategie dahinter. Es muss ein geübtes Manöver sein. Mit ausdrucksloser Miene verfolge ich ihre Schritte und beobachte sie weiterhin von oben. „Agira, filtern", befehle ich meinem Artefakt, welches augenblicklich die Wellenlänge des Lichts anpasst. Ich kann sie nun klar und deutlich erkennen, was mir ein kleines Grinsen entlockt. Ich vernehme einen starken Magiefluss rechts von mir, weshalb ich geschickt zur Seite springe. Der Erdbrocken verfehlt mich knapp und prallt gegen einen Baumstamm hinter mir. Erdmagier, schießt es mir durch den Kopf woraufhin ich die Augen verdrehe. Mit Abstand eine der nervigsten Magierklassen meines Erachtens nach. Unschöne Erinnerungen an die erste Etappe des Duells flackern vor meinem inneren Auge auf, weshalb ich diese Gedanken schnell verscheuche. Ich zähle die Angreifer und stelle erstaunt fest, dass die Gruppe größer ist als ich dachte. Ich muss vorsichtig sein, da ich nicht weiß, welche Magierklassen sich noch unter ihnen befinden. Ich schnippe mit den Fingern woraufhin Agira zu mir zurückkehrt. Ich kehre ihnen den Rücken zu und gehe in den Sprint über. Nicht allzu weit entfernt habe ich eine große Lichtung passiert. Dort ist es leichter sie zu erledigen, da sie sich dort nicht so feige verstecken können. Ich spüre, wie mir die stampfenden Schritte folgen. Grinsend beschleunige ich mein Tempo und springe den Abhang hinunter. Mit einer Rolle fange ich meinen Sturz ab und stehe im nächsten Moment wieder auf den Beinen. Abwartend suche ich die Wälder nach meinen Verfolgern ab und ich muss nicht viel Zeit dafür aufwenden. Sie schleichen sich auf leisen Sohlen an die umherstehenden Baumstämme, in dem Glauben ich würde sie nicht sehen. Erneut steuert ein Erdbrocken direkt auf mich zu, welchem ich mit einem Ausfallschritt ausweiche. Leises Zischen ist zu hören, woraufhin ich im nächsten Moment eine Wasserpeitsche abwehre. Gespannt auf weitere Angriffe stehe ich herausfordernd an Ort und Stelle. Für einige Minuten geschieht nichts.
Sie scheinen sich zu besprechen.
Ich nutze die Zeit hingegen und schätze die Entfernung zum Quartier ab. Ich darf sie nicht weiterziehen lassen. Ihr Motiv ist mir unbekannt, doch sie sind sicherlich nicht nur für einen Waldspaziergang hier unterwegs.
„Nicht übel für ein kleines Mädchen", erklingt nun eine tiefe Stimme aus den Büschen hinter mir. Auch ohne mich umzudrehen weiß ich ganz genau, wo sich mein Gegner befindet. Sein Herzschlag ist deutlich zu sehen.
„Mal sehen wie du damit klarkommst", fährt er lachend fort und stößt sich kraftvoll vom Waldboden ab. Ich warte bis zum letzten Moment und strecke noch während meiner Drehung meine Hand aus. Ich spreize meine Finger und lasse meine Fingernägel glühen. Ich fange ihn noch im Flug ab und umklammere sein Gesicht mit festem Griff. Mit ausdrucksloser Miene starre ich ihm entgegen, während ich wütendes Schnauben neben mir vernehme.
„Du kleines Gör!", brüllt einer seiner Kameraden und springt hinter dem Baumstamm hervor. Hastig löst er einige Erdbrocken aus dem Boden und lässt sie um sich herum zirkulieren. Noch bevor er dazu kommt einen Angriff zu vollführen donnere ich ihm seinen Komplizen entgegen. Sie fliegen einige Meter weit und schlittern mit der Brust voraus über den seichten Rasen der Lichtung. Desinteressiert löse ich meinen Blick von den Beiden und sehe mich weiter um.
„Dir zeigen wir's!", brüllen mir drei weitere entgegen und belagern mich mit Luft, Erde und Blitzmagie. Ohne mit der Wimper zu zucken zerschlage ich ihre Attacken mit nur einer Handbewegung. Ratlose Gesichter sehen mir entgegen, während sie instinktiv ein paar Schritte zurückweichen. Bei genauerer Betrachtung sehen sie sehr jung aus.
„Nun ist aber genug mit den Spielerein Jungs", erklingt eine raue Stimme, die hinter ihnen ihren Ursprung zu haben scheint. Ich sehe einen starken Magiefluss und balle meine Hand zur Faust.
Diesen Gegner sollte ich besser nicht unterschätzen. Er ist keineswegs so schwach, wie seine Kameraden. Wobei ich gestehen muss, dass ich noch vor nicht allzu langer Zeit noch ein wenig länger für die Magier eben gebraucht hätte. Kann es sein, dass ich doch nicht feststecke? Es sich vielleicht nur so anfühlt weil Salem solch ein starker Gegner ist?
„Ich zeige euch Mal, wie man das macht", setzt er nach und spuckt auf den Boden. Angewidert verziehe ich mein Gesicht und wende mich dem Muskelprotz zu. Er sieht um einiges Älter aus. Seine Bartstoppeln und die melierten Haarsträhnen bestätigen meine Annahme nur. „Hör zu Kindchen, wir wollen dir nichts tun. Du bist uns zufällig über den Weg gelaufen, als wir einer Spur nachgegangen sind. Das ist alles. Also sei ein liebes Mädchen und verzieh dich. Du verscheuchst uns sonst noch unsere Beute", richtet er sein Wort an mich und kommt dabei langsam näher. Ich hebe interessiert eine Braue und verschränke meine Arme vor der Brust. „Welche Beute?", hake ich nach und sehe ich schelmisch grinsen.
„Geht dich nichts an", kontert er, woraufhin ich meine Brauen zusammenschiebe. „Wobei..vielleicht wäre es nur fair dich zu warnen..", murmelt er und lehnt sich ein Stück zurück. „Hier im Wald laufen gefährliche Kreaturen herum. Wir sind lediglich besorgte Bürger des Königreichs, welche dabei helfen wollen die Wälder sicherer zu machen", erklärt er mit beschönigenden Worten. Der Groschen fällt woraufhin ich zischend zur Seite sehe.
„Ihr seid also Wilderer, die die armen Geschöpfe des Waldes jagen?", stelle ich die Behauptung auf und sehe, wie ihm die Gesichtszüge für einen Moment entgleiten. Ich habe von dem Problem bereits vor einigen Wochen gehört. Salem und Hera hatten sich darüber unterhalten, doch dass sie tatsächlich schon so weit vorgerückt sind war mir nicht klar. Bis vor kurzem trieben sie ihr Unwesen allerdings noch nahe der Grenze des Königreichs Trios.
Das meinte Salem also damit, als er sagte, die Wälder seien derzeit gefährlich.
„So würde ich das nicht nennen..", korrigiert er mich mit tadelndem Gesichtsausdruck. „Ich habe dir die Chance gegeben zu verschwinden, Mädchen. Du konntest ja nicht locker lassen..was jetzt passiert ist deine eigene Schuld", knurrt er und ummantelt seine Fäuste in Eis. Ohne Vorwarnung prescht er drauf los. Er ist schnell, das muss ich ihm lassen. Ich weiche ihm gerade noch rechtzeitig aus und stelle ihm ein Bein, als er an mir vorbeisaust. Gekonnt fängt er sich mit einer Hand auf und steht im nächsten Moment wieder auf den Beinen. Trotz seiner Muskelmasse ist er recht wendig. Eine sehr gute Kräftebalance, wenn man so darüber nachdenkt. Er hebt einen seiner Mundwinkel und dreht seinen Oberkörper in meine Richtung. Die Narbe, die sich über sein linkes Auge zieht zuckt leicht, als er erneut mit hoher Geschwindigkeit auf mich zustürmt. Seine grau schimmernden Haare glänzen in der Sonne, ehe sie von meinem Schatten verdeckt werden. In hohem Bogen fliege ich über seinen Kopf hinweg und lande zielsicher hinter ihm.
„Pugnus ignite", flüstere ich den Zauberspruch und schlage ihm mit flammender Faust in den unteren Lendenbereich. Zischen erklingt und Wasserdampf verbreitet sich. Er verschleiert meine Sicht, woraufhin ich ein Stück zurückweiche. Verwirrt mustere ich meine Hand. Hat er meinen Angriff abwehren können? Er ist ein Eismagier, das bedeutet, dass er jede Stelle seines Körpers in Eis hüllen kann. Strategisch gesehen bin ich im Nachteil. Seine Magierklasse und seine schnelle Reaktionszeit ermöglichen es ihm ein harter Gegner zu sein. Ich beiße die Zähne zusammen und bringe mehr Abstand zwischen uns.
„Wie ich sehe bist du nicht so naiv, wie ich dachte. Den Abstand zu wahren ist eine gute Idee, wird dir jedoch auch nicht lange von Nutzen sein", reißt er mich aus meinen Gedanken und tritt aus dem Nebel hervor. Seine hellblauen Augen bohren sich in meine, während er mehrere Speere aus Eis erschafft. Bisher waren meine Gegner immer recht einseitig geprägt. Entweder waren sie flink und wendig, dafür nicht gut gebaut oder besaßen eine Menge Muskeln, die sie allerdings verlangsamten. Der Kerl vor mir scheint die goldene Mitte zwischen diesen Attributen gefunden zu haben.
„Wie ärgerlich", murmle ich und nehme meine Beine in die Hand. Die Speere fliegen durch die Luft und klirren beim Aufprall. Irrwitziges Lachen erklingt hinter mir, als sich plötzlich zwei massive Eisbrocken um meine Füße bilden. Meine Beine werden so schwer, dass ich sie nicht länger anheben kann. Genervt schnaube ich und drehe meinen Oberköper nach hinten.
„Hab ich dich..", zischt der Grauhaarige teuflisch grinsend und schlendert gemächlich auf mich zu. Als er mich schon fast erreicht hat habe ich genug von dem Affentheater. Ich schmelze das Eis innerhalb weniger Sekundenbruchteile und renne auf ihn zu. Ich plane einen Frontalangriff, doch er spielt mir noch mehr in die Karten, als er weitere Eisspeere erschafft. Hastig erschaffe ich meine Glutleine und schwinge sie gekonnt durch die Luft. Ich springe vom Boden ab und umwickle die Speere. Durch den Schwung des Sprungs ziehe ich die Speere zu mir heran und lasse sie durch meine Beine hindurch fliegen. Ich gebe ihnen einen Schubs und richte seinen Angriff somit gegen ihn selbst. Ich erschaffe eine weitere glutleine und werfe sie in Richtung des Eismagiers. Ohne zu zögern ziehe ich die Leine stramm und setze ihn somit an Ort und Stelle fest. Erschrocken sieht er an sich herab, während sich die Speere immer weiter auf ihn zu bewegen. Ich lande sicher auf dem Boden während die Speere ebenfalls lautstark auf dem Boden ankommen. Ich lasse meinen Blick nach hinten gleiten und entdecke eine Erdwand, die wohl einer seiner Kameraden schützend vor ihm erschaffen hat.
„Tch, das ist aber nicht fair", nörgle ich und erhebe mich. Lautes Lachen erklingt, als die Wand wieder im Untergrund verschwindet.
„Du bist wirklich nicht schlecht! Hast einiges auf dem Kasten Kindchen", lobt er mich und wischt sich über den Mund. Meine Glutleine hat einige Verbrennungen auf seiner Haut hinterlassen.
„In einem fairen Kampf hättest du tatsächlich eine Chance gegen mich. Das ist ein großes Lob. Du darfst dich also geehrt fühlen", säuselt er und verschränkt seine Arme vor der Brust. Ich hingegen habe allmählich wirklich genug von diesem Kindergarten. Bislang habe ich mich mehr als nur zurückgehalten, doch langsam reißt mein Gedultsfaden. Ich hatte die Hoffnung sie würden sich einfach wieder verziehen, doch sie scheinen es ernst zu meinen. Ausdruckslos sehe ich ihnen dabei zu, wie sie sich gesammelt aufstellen. Einige haben ihre Waffen gezückt andere beschwören bereits erste Zaubersprüche.

Der Eismagier, der allem Anschein nach ihr Anführer zu sein scheint sieht mir dreckig grinsend entgegen und streckt herausfordernd die Arme aus. Ich neige meinen Kopf ein Stück zur Seite und senke den Blick. Seit Wochen habe ich mich nicht mehr so lebendig gefühlt. Der Alltag hat mich vereinnahmt wie mir scheint. So absurd es auch klingen mag, ich habe das Kämpfen vermisst. Das echte kämpfen. Meine Gedanken sausen umher, fordern mich, fordern Lösungen und Strategien.
„Ihr macht also Jagd auf die Monster des Waldes?", richte ich mein Wort an meine Gegner und führe meine Hand an meine Lippen. „Dann darf ich euch beglückwünschen", fahre ich fort und lasse kleine Flammen um meine Finger gleiten. „Das einzige Monster hier im Wald bin ich", beende ich meinen Satz und vollführe eine kreisende Handbewegung, die einen Kreis aus Feuer mit hochlodernden Flammen um die Männer und mich zieht.

Blind FireWhere stories live. Discover now